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Frauen in der RAF

Frage:

Der Frauenanteil in der RAF war ziemlich hoch. Ich würde sogar auf 35-40% schätzen. Die Attentäter am 11.9. waren zum Beispiel nur Männer und in den anderen radikal islamischen Gruppen sind sowieso eher Männer dabei. Bei den Rechtsextremisten gibt's auch fast nur männliche Aktivisten. Warum war es in der RAF anders?

Frage von anonym (01.05.2003)

Antwort:

Teilweise lag der Frauenanteil sogar bei bis zu 60 Prozent! Tobias Wunschik widmet dieser Frage in seinem Buch amazon Link: »Baader-Meinhofs Kinder« ein eigenes Kapitel. Er führt an, dass es, anders als in der Gesellschaft allgemein, innerhalb linksextremistischer Organisationen keinen Zusammenhang zwischen Status und Geschlecht gab. Frauen fanden also innerhalb der RAF ein Mitwirkungsangebot das dem traditionellen Rollenverständnis widerspricht" [Süllwold 1981]. Wunschik merkt jedoch auch an, "dass der Anteil von Frauen an der terroristischen Population ihrem prozentualen Anteil in der Studentenschaft weitgehend entspricht [und in] Anbetracht der spezifischen Rekrutierungsbasis des Linksterrorismus [...] die Beteiligung von Frauen im genannten Umfang daher weder ein überraschendes, noch ein besonders erklärungsbedürftiges Phänomen" sei.

Kurzbiografie:Inge Viett schreibt in Ihrem Buch amazon Link: »Nie war ich furchtloser«:

Auf eine Interviewfrage nach den Beziehungen in der Guerilla haben Bär, Ronnie und Fritz [...] geantwortet: »In der Bewegung 2. Juni unterdrücken die Männer die Frauen.« [...] Was hier die Genossen augenzwinkernd mit Unterdrückung bezeichnen, ist die vehemente Entfaltung der Eigenständigkeit von uns Frauen, die umfassende Entwicklung von Fähigkeiten, wie sie die Männer nicht von Frauen gewöhnt waren. [...] Da wurde [ihnen] nirgendwo ein Rollenvorsprung zuerkannt.
Antwort von Kontakt:Andi (01.05.2003)



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