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Isolationshaft

Isolationshaft oder kurz Isohaft wird eine Haftmethode genannt, bei der der Gefangene vollständig von der Außenwelt isoliert wird. Er keinen Kontakt zu anderen Gefangenen und wird komplett visuell und akustisch von der Außenwelt abgeschirmt. Menschen die längere Zeit in Isolationshaft verbringen verlieren jegliches Zeit- und Raumgefühl (sensorische Deprivation).
Von Gegnern dieser Haftmethode wird die Isolationshaft oft als "Isofolter" oder "weiße Folter" bezeichnet.
Die meisten Gefangenen der RAF wurden über längere Zeit in Isolationshaft gehalten. Viele spätere RAF-Mitglieder engagierten sich zunächst in sogenannten Antifolter-Kommitees gegen die Anwendung der Isolationshaft und kamen so erst in das Umfeld der RAF.


»Das Gefühl, es explodiert einem der Kopf. Das Gefühl, die Schädeldecke müsste eigentlich zerreißen, abplatzen. Das Gefühl, es würde einem das Rückenmark ins Gehirn gepresst Das Gefühl, die Zelle fährt. Man wacht auf, macht die Augen auf: die Zelle fährt, nachmittags, wenn die Sonne reinscheint, bleibt sie plötzlich stehen. Man kann das Gefühl des Fahrens nicht absetzen. Rasende Aggressivität, für die es kein Ventil gibt. Das ist das Schlimmste. Klares Bewusstsein, dass man keine Überlebenschance hat. Völliges Scheitern, das zu vermitteln. Besuche hinterlassen nichts. Eine halbe Stunde danach kann man nur noch mechanisch rekonstruieren, ob der Besuch heute oder vorige Woche war. Einmal in der Woche baden dagegen bedeutet: einen Moment auftauen, erholen - hält auch für ein paar Stunden an - Das Gefühl, Zeit und Raum sind ineinander verschachtelt... «
Ulrike Meinhof in ihrer Zelle

Siehe auch:
Wie waren denn die Haftbedingungen für RAF-Terroristen?

                                                                                                                                                                zurück nach oben
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