Zu Raspe: wie viele Andere hatte ihn der Tod Benno Ohnesorgs dazu gebracht, dem SDS beizutreten und mit acht weiteren Personen die Kommune II zu gründen. Er wurde als eher ruhiger, in sich gekehrter Typ beschrieben, der einen eher asketischen Lebensstil bevorzugte und der sich später auch als Autor versuchte, um die Erlebnisse und Erfahrungen in der Kommune zu reflektieren. Seine Freundin Marianne war mit Ulrike Meinhof bekannt und so diente deren Wohnung der Baader-Meinhof-Gruppe nach der Rückkehr aus Jordanien als Unterschlupf.
Durch die herrschende Radikalisierung der politischen Gruppen entschied auch er sich für ein Leben in der Illegalität. Später wird er von den Vollzugsbeamten in Stammheim als "Baaders Hausbursche" wahrgenommen. Außerdem wurde er für sein Basteltalent und seine Kreativität bewundert. So erzählte mal ein Beamter, dass er einmal aus einer Plätzchendose einen Mini-Pizzaofen herstellte.
Am 18. Oktober 1977 findet man ihn auf seinem Bett sitzend, blutend aus Mund, Ohren und Nase. Er stirbt noch auf dem Weg in den Operationssaal des Katharinenhospitals.
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