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Erklärung der RAF-Kommandoebene in Interim, Nr. 401 vom 12.12.1996 für die interim

ihr habt in eurer nummer 387 einen brief von andrea wolf abgedruckt. wir fändens gut, wenn ihr dazu was kurzes von uns in die interim bringt.

andrea wolf schreibt zum kontakt des vs-spitzels steinmetz zu uns: "ohne stoffwechsel zwischen ihr und der legalen linken kann eine guerilla nicht leben, geschweige denn handeln. dass eine derart wichtige position sozusagen unter einfluß des verfassungschutz stand, macht den verlauf der politischen entwicklung in den letzten jahren klarer..."

eigentlich erwarten wir von genossinnen, die ÜBER uns und diese geschichte reden schon, daß sie wahrnehmen, was wir dazu gesagt haben. (ausführlich im märz 94)

über steinmetz hatte der verfassungsschutz keinen einfluß auf politische entscheidungen, die die raf getroffen hat.

wir fragen uns, warum andrea etwas anderes vermitteln will. zumal sie steinmetz kannte und mit ihm fast ein jahr lang "politische diskussionen" ... "um grundsätzliche veränderung der machtverhältnisse" geführt hatte. eine solche diskussion mit steinmetz muß wohl eher vortragscharakter gehabt haben. k.s. war nicht einer, der größere impulse in die politische diskussion bringen konnte, sicher gibt es auch spitzel, die politisch wesentlich besser geschult sind, aber so einer war steinmetz nicht - das ist doch ein punkt, an dem wir uns alle, die mit ihm zu tun hatten, an den kopf greifen müßten: er hat nie was entwickelt, nichts eingebracht und trotzdem lief alles mit ihm weiter - erst sein jahrelanges dasein in der scene und dann auch der kontakt zu uns. vielleicht scheint es so, daß die eigene verantwortung, der eigene fehler ein bischen kleiner wäre wenn aus steinnetz plötzlich, der politik-crack wird, der an ach so entscheidender stelle die politik (der guerilla) beeinflußte. auf die art wird es dann unmöglich, die eigene struktur, die es möglich machte, so lange mit einem bullen zu tun gehabt zu haben, zu verstehen.

zugegeben: es geht uns ziemlich auf die nerven, immer wieder mit "wahrheiten" über uns konfrontiert zu werden, die mit uns nichts zu tun haben. aber noch wichtiger finden wir nochmal zu sagen, daß die auseinandersetzung um diese erfahrung, wie es möglich war, daß steinmetz sich so lange in der scene halten konnte bis hin zum kontakt mit uns, mit der notwendigen genauigkeit geführt werden sollte. alle, die mit ihm zu tun hatten sollten wirklich begreifen, wie das so laufen konnte. ehrlichkeit und ernsthaftigkeit sind hierfür unverzichtbar, dabei den blick in erster linie auf andere zu richten oder sich in großen verschwörungstheorien weit ab der eigene verantwortung zu verlieren, bringt niemanden weiter. der oberflächliche blick auf die eigene verantwortung verhindert es, den fehler zu begreifen. und das öffnet den nächsten spitzeln schon wieder die türe.

29.11.96


                                                                                                                                                                zurück nach oben
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