Literatur für die Zeit nach Stammheim

»Das RAF-Phantom« - Gehard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber, Ekkehard Sieker

Die Autoren beschäftigen sich ausführlich mit der 3. Generation der RAF, rekonstruieren Tathergänge und stellen die Hypothese auf, daß es eine dritte Generation nie gegeben hat...

»RAF - Terrorismus in Deutschland« - Butz Peters

Ausführliche aber auch sehr einseitige Beschreibung der RAF bis 1993. Sozusagen aus Staatssicht geschrieben, vielleicht aber eine interessante Ergänzung zum ersten Buch.

»Baader Meinhofs Kinder« - Tobias Wunschik

Eine eher wissenschaftlich verfasste Arbeit zur 2. Generation der RAF. Wunschik versucht die Beweggründe zum Weitermachen der RAF nach Schleyer, Mogadischu und Stammheim aufzuzeigen.

Also, etwas vergleichbares zum "Aust" für diese Zeit existiert nicht. Zudem ist auch der "Baader-Meinhof-Komplex" insofern mit Vorsicht zu genießen, weil Aust mit seinem romanartigen Stil äußerst gekonnt suggeriert, er wäre überall zugegen gewesen. Mit Sicherheit besitzt Aust ein profundes Wissen und "gute Kontakte", er unterlässt es jedoch auch nur eine Quelle zu benennen. Ein schwerwiegendes Manko, gerade bei diesem Thema.
Zu den drei genannten Büchern: Jedes enthält stellenweise Interessantes. Mehr aber auch nicht; zudem ist gerade bei Wunschik und Peters die politische bzw. gesellschaftliche Ausrichtung sehr stark spürbar.
Für diejenigen die schon etwas mehr über die RAF /den bewaffneten Kampf wissen (eigentlich aber auch für alle anderen) würde ich folgende Bücher "empfehlen":

• »Wir haben mehr Fragen als Antworten....«
• »Rote Armee Fraktion« - Texte und Materialien zur Geschichte der RAF
• »Bad Kleinen und die Erschießung von Wolfgang Grams«
• »Die Früchte des Zorns.« - Texte und Materialien zur Geschichte der Revolutionaeren Zellen und der Roten Zora
• »Ein ganz normales Verfahren...« - Prozeßerklärungen, Briefe und Texte zur Geschichte der RAF