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Die RAF wurde nicht einfach so explizit an einem Datum gegründet, mit Verfassung und dem üblichen Gründungsprozedere.
Die Befreiungsaktion [1] von Andreas Baader am 14. Mai 1970, in der Bibliothek des »Zentralinstituts für Soziale Fragen« (bei der ein Institutsangestellter schwer verletzt wird) gilt als Geburtsstunde der RAF. Von dort an wurde nicht mehr nur nach einzelnen Personen gefahndet, sondern nach der ganzen Gruppe. Das bedeutete zweierlei: Alle Mitglieder teilen ab diesem Zeitpunkt an das selbe Schicksal, dies führte zu einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl, zum anderen ist von nun an jedem klar, der sich mit diesem Personenkreis einlässt, dass er es mit Straftätern zu tun hat. Das Leben der Gruppenmitglieder ist von nun an bestimmt durch die Existenz in der Illegalität.
Von nun an agiert sie als »Rote Armee Fraktion«, "enstanden aus der Konkursmasse der Studentenbewegung" wie Ulrike Meinhof später mal formuliert.
Quelle: Butz Peters - »RAF - Terrorismus in Deutschland« DVA Verlag, Stuttgart
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